
„Ich bin keine Aktivistin“
Die Welt
Cecilia Vicuña ist ein Star. Die Künstlerin wurde in Venedig geehrt, stellt jetzt in der Tate Modern in London aus und doch hat sie nichts gemein mit einem Künstlergenie oder postkolonialen Zeitgenossen. Ein Gespräch über ihre sehr eigene Spiritualität – und den drohenden Krieg für alle.
Ein früher Sonntagmorgen in New York. Cecilia Vicuña, Gewinnerin des Goldenen Löwen bei der Biennale in Venedig, hat gerade erst gefrühstückt. Jeder Satz von ihr klingt, als wäre er wohldurchdacht und poetischer Weisheit entsprungen. Die Künstlerin gewinnt ihre Kraft aus den Erfahrungen, die sie in jungen Jahren machen musste, als sie Santiago de Chile kurz nach der Machtergreifung durch den Diktator Pinochet Richtung London verließ – und ihrer Spiritualität. Ihr Optimismus wirkt ungetrübt, ihre Lebensenergie ungebrochen.
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