„Hotel Ruanda“-Held der Terrorvorwürfe schuldig gesprochen
Die Welt
Paul Rusesabagina hatte 1994 1000 Menschen vor dem Völkermord bewahrt, ein Film setzte ihm ein Denkmal. Nun wurde er wegen Terrorvorwürfen verurteilt. Er sagt, er werde ins Visier genommen, weil er die Regierung des ruandischen Präsidenten Paul Kagame kritisiert habe.
Der wegen des Films „Hotel Ruanda“ bekannte Regierungskritiker Paul Rusesabagina ist der Terrorvorwürfe schuldig gesprochen worden. Er bekam auf Grundlage von acht Anklagepunkten am Montag eine 25-jährige Haftstrafe. Ihm wurden unter anderem Mitgliedschaft in einer Terrorgruppe und Mord vorgeworfen. Der Angeklagte boykottierte die Urteilsverkündung. Er sagte, er rechne nicht mit Gerechtigkeit in dem Prozess, den er als Farce darstellte. Menschenrechtsaktivisten und Kritiker der Regierung des ruandischen Präsidenten Paul Kagame hielten das Verfahren für einen Vergeltungsakt.
Rusesabagina hat sich als unschuldig bezeichnet. Er war vor mehr als einem Jahr in Dubai verschwunden. Seine Familie glaubt, dass der Regierungskritiker bei dem Besuch dort entführt worden sei. Er wäre niemals wissentlich in einem Flugzeug in die ruandische Hauptstadt Kigali gereist, sagte sie. Rusesabagina wurde vorgeworfen, den bewaffneten Flügel seiner oppositionellen Plattform, der Ruandischen Bewegung für demokratischen Wandel, unterstützt zu haben. Diese hat sich zu tödlichen Anschlägen 2018 und 2019 im Süden von Ruanda bekannt.