„Hollywood ist inzwischen bereit, auch andere Geschichten zu hören“
Die Welt
Angelina Jolie spielt im neuen Marvel-Film „The Eternals“ eine kosmische Kriegerin. An ihrer Seite ist ihre gehörlose Kollegin Lauren Ridloff zu sehen. Ein Gespräch über Diversität, Gebärdensprache und türkische Seifenopern.
Mehr Vielfalt geht eigentlich nicht: Inszeniert hat den neuen Marvel-Film „The Eternals“ (ab 3. November im Kino) die chinesische, mit einem Oscar prämierte Regisseurin Chloé Zhao. Das zehnköpfige Superhelden-Team der Eternals, das seit 7000 Jahren die Erde vor Außerirdischen beschützt, wird von einer Frau, gespielt von Salma Hayek, angeführt. Es ist mit pakistanisch- und mexikanischstämmigen, afroamerikanischen und asiatischen Mitgliedern divers besetzt. Die gehörlose amerikanische Schauspielerin Lauren Ridloff, bekannt aus der Zombie-Serie „The Walking Dead“, spielt die ebenfalls gehörlose Superheldin Makkari, die in Lichtgeschwindigkeit laufen kann. Hollywood-Star Angelina Jolie ist als Kriegerin Thena zu sehen, die durch kosmische Energie Waffen erschaffen kann.
Zum Interview sitzen beide auf einem Sofa in einem Londoner Hotel. Journalisten aus aller Welt werden nach einem eng getakteten Zeitplan jeweils per Videokonferenz zugeschaltet. Vorher müssen sich alle noch in einen virtuellen Warteraum einloggen. Da geht es zu wie in einem Bienenstock, mit bis zu 30 Teilnehmern, von denen jeder sein Mikrofon immer wieder mal an- und abschaltet – ein Kuddelmuddel, bei dem man nie weiß, ob die PR-Leute, die das Ganze zu ordnen versuchen, einen auch gehört haben. Als man dann zum Interview mit Jolie und Ridloff weitergeleitet wird, stellt man nach all dem Hin und Her erst mal die naheliegende Frage – die in diesem Kontext aber völlig unpassend ist.