„Headshot – Dead!“, skandieren die verzückten Briten
Die Welt
Ein junger Brite knockt sensationell den dominanten Champion seiner Gewichtsklasse aus. Der Rückkampf in London ist ein Duell voller dramatischer Wendungen. Der Abend zeigt, warum Mixed Martial Arts in Deutschland noch immer ein Nischendasein fristet.
Leon Edwards zielt zum Kopf, tritt – und trifft nicht. Zumindest nicht sauber. Ein dumpfes, enttäuschtes Raunen dröhnt durch die Halle. Denn jeder der mehr als 17.000 Zuschauer in der Londoner O2 Arena weiß, dass ihr Landsmann mit dem linken Tritt zum Kopf von Kamaru Usman diesem im vergangenen August seinen UFC-Weltmeistertitel im Weltergewicht abgenommen hat. Das war eine Sensation, Usman galt bis dahin als wohl bester Mixed-Martial-Arts-Kämpfer der Welt. Underdog Edwards knockte ihn aus, kurz vor Kampfende; er hätte sonst eine klare Punktentscheidung verloren. An diesem Samstagabend wollen sie das Wunder noch einmal sehen.
Ein knappes halbes Jahr nach seinem überraschenden Titelgewinn hat der Brite Edwards – Spitzname „Rocky“ – seinen Gürtel in London vor heimischem Publikum verteidigt. Den ersehnten zweiten Knockout gegen Usman schafft er dabei nicht – am Ende geht der Rückkampf über die volle Distanz von fünf mal fünf Minuten.