„Hart aber fair“ - Charlotte Würdig über Impfgegner: „Mir wird da kotzübel“
Frankfurter Rundschau
Bei „Hart aber fair“ (ARD) stellt sich nicht nur wegen der bevorstehenden Feiertage ein „Alle Jahre wieder“-Gefühl ein: Es geht um die aktuelle Pandemie-Lage.
Köln - „Macht zu die Tür, die Fenster auf: Sieht so das Fest der Vernunft aus?“ fragte Frank Plasberg in der ARD vor genau einem Jahr in seiner letzten Sendung vor den Feiertagen. Nun steht das zweite Weihnachtsfest unter Corona-Bedingungen bevor, den Fernseh-Talkshows sind abermals die Themen ausgegangen und bei „Hart aber fair“ diskutiert die Gästerunde über „2G unterm Christbaum: Wie wird aus dieser Weihnacht noch ein Fest?“.
Geladen sind Michael Müller, der regierende Noch-Bürgermeister von Berlin, der Immunologe Prof. Dr. Carsten Watzl, die Gesundheitspsychologin Prof. Dr. Monika Sieverding, der Einzelhändler Hermann Hutter und die Moderatorin Charlotte Würdig. Zwischen ihnen geht es, wie fast immer bei Plasberg, ziemlich gesittet und sachlich zu. Bei geballter und gebetsmühlenartiger Impfaufklärung für alle Lebenslagen erfahren bereits gut informierte Zuschauer:innen jedoch kaum Neues, und es stellt sich schnell gepflegte Wegschalt-Langeweile ein – zumal der Moderator Plasberg mit manchem Bandwurmsatz, Unterbrecher oder Verhaspler ziemlich weihnachtsferienreif erscheint.
Immer wieder geht es um diejenigen, die sich aus den unterschiedlichsten Gründen – Angst, Unwissenheit, Trotz und vielem mehr – weiterhin nicht impfen lassen wollen und die durch die 2G-Regel nun von vielem ausgeschlossen sind. Berlins OB Müller gibt noch einmal bereitwillig zu: „Die Regeln, die wir jetzt haben, sind natürlich auch ein gewisser Druck, der erzeugt wird. Denn wir müssen für einen umfangreichen Schutz die Impfquote nach wie vor erhöhen.“