„Hart aber fair“ (ARD): Olympia in China, weil die Deutschen die Spiele nicht wollen?
Frankfurter Rundschau
Die Olympischen Winterspiele 2022 in China stehen kurz bevor. Was das soll, fragt Frank Plasberg in „Hart aber fair“ am Montagabend in der ARD.
Berlin - Am Freitag (04.02.2022) beginnen die Olympischen Winterspiele 2022, nicht in den Alpen, Skandinavien oder den Rocky Mountains, sondern in China. Tradition gibt es dort nicht, aus dem Nichts ließ das Regime Pisten und Hallen stampfen und mit Kunstschnee winterliche Verhältnisse suggerieren.
„Winter ohne Schnee, Spiele ohne Freiheit: Was soll Olympia in Peking?“ wurde Montagabend bei Frank Plasbergs „Hart aber fair“ in der ARD gefragt und die einhellige Antwort lautete: Nichts.
Den Anfang bei Frank Plasberg machte der ehemalige Weltklasse-Skifahrer Christian Neureuther, der selbst dreimal an Olympischen Spielen teilgenommen hat und alles andere als begeistert von der Vergabe der Spiele an das autokratische China. Bei einem Besuch in Peking konnte er die Sportstätten besichtigen und findet: „Vor Ort sieht alles schick aus, aber auch klinisch kalt und ohne einen Funken Tradition.“
Aus Peking selbst war Tamara Anthony zugeschaltet, die das dortige ARD-Studio für Olympia 2022 leitet. In der Stadt sei die erste Priorität Corona zu bekämpfen, die zweite Priorität das chinesische Neujahr, aber Begeisterung für die Spiele entsteht kaum. Im Gegenteil, die Einwohner:innen der Hauptstadt beschweren sich über Einschränkungen und Straßensperrungen, viel mehr offene Kritik zu äußern, wagt allerdings kaum jemand.
Auch Jürgen Hardt, Außenpolitischer Sprecher der CDU/ CSU-Bundestagsfraktion, sagte bei Frank Plasberg in der ARD ganz klar: „Die Vergabe war eine sportpolitische Entscheidung, die falsch war.“ „Was ist denn überhaupt der Olympische Geist? Was ist überhaupt noch von der Olympischen Idee übriggeblieben?“ fragte Marina Schweizer, Sportjournalistin beim Deutschlandfunk. Die Athletin hätten aber keine Wahl, sie freuen sich natürlich auch die Spiele, die gerade für Athleten und Athletinnen der kleineren Sportarten der Höhepunkt ihrer Karriere bedeutet, aber unter welchen Bedingungen?