„Frankreich hat den Antisemitismus in seiner Kultur niemals anerkannt“
Die Welt
In „Der Hase mit den Bernsteinaugen“ erzählte Edmund de Waal die Geschichte seiner jüdischen Familie und wurde damit weltberühmt. Zehn Jahre später bringt er noch immer Neues an Licht – und hat seinen Bestseller fortgesetzt. Gespräch über eine Spurensuche voller Überraschungen.
Edmund de Waals zehnjährige Grand-Bassett-Hündin Isla ist ein Menschenfreund, genau wie ihr Besitzer. Das lichtdurchflutete Studio im Londoner Südwesten füllt sich langsam wieder mit Leben, de Waals Team kehrt nach langen Lockdown-Monaten zurück. Jeder einzelne wird empfangen von Islas Begrüßungsgesang, der gut eine halbe Minute anhält.
„Sie ist ein Herdentier, sie will immer alle um sich haben“, erklärt de Waal entschuldigend, als eine lange nicht gesehene Mitarbeiterin das Studio betritt. Wo jetzt wieder Hund und Menschen zusammen sind, verbrachte der Bildhauer und Autor das Pandemiejahr, über viele Wochen ganz allein. „Eine absolute Stille, in der ich gearbeitet habe. Es war fantastisch.“