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„Frage ich mich, ob es nicht drängendere Probleme gibt als 86 ungeimpfte Fußballer“
Die Welt
Der scheidende Ligachef Christian Seifert appelliert zwar an Gesellschaft und Fußballer, sich impfen zu lassen. Eine Pflicht für weniger als 100 Profis hält er jedoch für nicht allzu dringlich. Stattdessen kritisiert er die Politik in der Corona-Causa deutlich.
Rund fünf Wochen vor seinem Abschied als DFL-Geschäftsführer hat Christian Seifert Kritik an der Außendarstellung der Spitzenpolitik in der Corona-Krise geübt. „In Deutschland hatte ich schon gelegentlich den Eindruck, dass es bei den Ministerpräsidenten-Konferenzen oftmals um die Überschriften für die nachfolgenden Pressekonferenzen ging“, sagte der 52-Jährige in einem Interview der „SZ“.
„Hier und da ist man das Gefühl nicht losgeworden, dass der Profifußball von Einzelnen auch genutzt wird, um in die Medien zu kommen oder von anderen Dingen abzulenken“, fügte der Funktionär an. Die Ministerpräsidenten Markus Söder (Bayern/CSU) und Hendrik Wüst (Nordrhein-Westfalen/CDU) hatten zuletzt – angesichts der stark steigenden Corona-Zahlen in Deutschland – über eine Impfpflicht für Bundesligaprofis gesprochen.