
„Fehlender Widerstand“ gegen Taliban: USA machen afghanischer Armee schwere Vorwürfe
Frankfurter Rundschau
In Afghanistan rücken die Taliban immer weiter vor und stehen vor der Hauptstadt Kabul. Die US-Regierung kritisiert die Führung und Armee des Landes deutlich.
Kabul/Washington D.C. – In großem Tempo erobern die Taliban weite Teile Afghanistans. Die US-Regierung hat den Sicherheitskräften und der Führung des Landes schwere Vorwürfe gemacht – angesichts des Vormarsches der radikalislamischen Terrorgruppe sprachen die USA von mangelnder Kampfbereitschaft. Seit Beginn des vollständigen Abzugs der Nato-Truppen aus Afghanistan haben die Taliban große Teile des Landes unter ihre Kontrolle gebracht. In den vergangenen acht Tagen nahmen die Islamisten rund die Hälfte der 34 afghanischen Provinzhauptstädte ein, darunter zuletzt auch die zweitgrößte Stadt Kandahar. Am Freitag (13.08.2021) standen sie nach Eroberung der Provinzhauptstadt Pul-i-Alam nur noch 50 Kilometer vor Kabul, wie ein Regionalabgeordneter der Provinz Logar mitteilte. Es sei „beunruhigend“ zu sehen, dass die politische und militärische Führung nicht den „Willen“ gehabt habe, sich dem Vormarsch der Taliban zu widersetzen, sagte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, dem Nachrichtensender CNN. Die USA hätten den „fehlenden Widerstand“ durch die afghanischen Streitkräfte nicht vorhersehen können, sagte Kirby im Interview mit dem Sender.More Related News