„Für einen wehrhaften Staat brauchen wir stärkere Geheimdienste“
Die Welt
Der russische Krieg gegen die Ukraine offenbart nicht nur Schwächen bei der Bundeswehr: Auch deutsche Nachrichtendienste sind ohne ihre internationalen Partner kaum handlungsfähig. Ein breites Parteienbündnis will einen Kurswechsel – auch mit Blick auf Informationen für Soldaten.
Die einzige Nachricht, die der Bundesnachrichtendienst (BND) im Zusammenhang mit dem Krieg Russlands in der Ukraine produziert hat, war eine eher peinliche: Am Tag des Einmarschs war BND-Chef Bruno Kahl in Kiew. Es dauerte fast zwei Tage, bis Kahl von einer Spezialeinheit aus dem Land herausgeholt werden konnte.
Der Vorfall machte zweierlei deutlich: Der Auslandsnachrichtendienst hatte keinen Schimmer, dass der russische Einmarsch unmittelbar bevorstand – sonst wäre Kahl nicht vor Ort gewesen. Zum anderen gelang noch nicht einmal die schnelle Abreise. Denn einen ersten Konvoi, der Diplomaten und wichtige ausländische Funktionsträger aus dem Land brachte, hatte der BND-Mann verpasst.