„Führungsmodell veraltet“ – Lokalpolitiker fordern Putins Rücktritt
Die Welt
Kremlchef Wladimir Putin verliert an Rückhalt: Dutzende Lokalpolitiker drängen auf seinen Rücktritt. Mehr als 40 sollen eine entsprechende Petition unterschrieben haben. Der russische Geheimdienst FSB nahm derweil einen hochrangigen Manager fest. Mehr im Liveticker.
Mehr als ein halbes Jahr nach dem Einmarsch in die Ukraine haben Dutzende Lokalpolitiker in Russland den Rücktritt von Kremlchef Wladimir Putin gefordert. Es kämen weiter neue Unterstützer hinzu, schrieb die Abgeordnete eines St. Petersburger Bezirksrats, Xenia Torstrem, am Dienstagmorgen auf Twitter. „Wir finden, dass die Handlungen von Präsident W. W. Putin Russlands Zukunft und seinen Bürgern schaden“, heißt es in der von ihr veröffentlichten Petition. Torstrems Angaben zufolge wurde diese bislang von mehr als 40 Lokalpolitikern aus insgesamt 18 Bezirken der Ostsee-Metropole St. Petersburg sowie der Hauptstadt Moskau unterzeichnet.
Bereits in der vergangenen Woche hatten mehrere Moskauer Politiker ein ähnliches Rücktrittsgesuch an Putin gerichtet. „Lieber Wladimir Wladimirowitsch“, heißt es in dem Schreiben der Abgeordneten des Lomonossow-Bezirks: „Sie hatten in der ersten und teilweise in der zweiten Amtszeit gute Reformen, aber danach ging irgendwie alles schief.“ Putins Rhetorik sei von „Intoleranz und Aggression“ durchsetzt und werfe Russland zurück in die Zeit des Kalten Kriegs, kritisierten die Unterzeichner weiter. „Wir bitten Sie (...), Ihren Posten zu räumen, da Ihre Ansichten und Ihr Führungsmodell hoffnungslos veraltet sind.“