„Es war ein beschissenes Wahlergebnis und die Lage ist es auch“
Die Welt
Jens Spahn rechnet mit der Union ab und sieht sie in einer tiefen Krise – er beklagt „Zerrissenheit“ und ein „Klima des Misstrauens“. Nun müsse „die Generation nach Merkel in die Verantwortung“, fordert der CDU-Politiker, der als möglicher Nachfolger Laschets gilt.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat beim Deutschlandtag der Jungen Union ein vernichtendes Urteil über den Zustand der Schwesterparteien gefällt. „Wir sind an vielen Stellen zerrissen“, sagte Spahn bei seiner Rede vor Mitgliedern der Nachwuchsorganisation am Samstag in Münster. „Wir haben an vielen Stellen, und das nicht erst seit ein paar Wochen, ein Klima des Misstrauens, das sich breit gemacht hat, und auch eine Krise des Zusammenhalts.“
So herrsche schon seit längerer Zeit ein spürbares Unbehagen der Mitglieder gegenüber der Parteiführung. „Aber die Entscheidung zur Kanzlerkandidatur, so wie wir sie getroffen haben, die hat für viele den Bruch bedeutet“, sagte Spahn mit Blick auf den Machtkampf der beiden Unionschefs Armin Laschet (CDU) und Markus Söder (CSU).