„Es kann sein, dass wir das hinkriegen“
Die Welt
Beim Wahlkampf-Auftakt der niedersächsischen SPD umschifft Olaf Scholz die brisanten Themen. Stattdessen versucht er sowohl dem Land als auch der Partei ein wenig Hoffnung zu machen – in einer homöopathischen Kanzler-Dosis.
Es ist ja schon mal eine gute Nachricht für den Kanzler in diesen aufgeregten Tagen, wenn es wenigstens einigermaßen gesittet zugeht bei einem seiner Auftritte. Wenn sich die Zahl der „Kriegstreiber- Kriegstreiber“-Krakeeler draußen vor der Halle an einer Hand abzählen lässt und der Protest dort vor allem in einem Flugblatt zum Ausdruck kommt, in dem sich eine örtliche Initiative gegen den geplanten Bau der Autobahn 20 durch das Elbe-Weser-Dreieck wendet. Wenn also endlich einmal keine allzu unvorteilhaften Bilder und Schlagzeilen entstehen können für die Berliner Ampel-Koalition.
Insofern ist der äußerste Nordwestzipfel Niedersachsens eine fast schon ideale Adresse für Olaf Scholz am Ende dieser wieder einmal turbulenten, aber für die Regierung mit Umlagen-Chaos, Entlastungsdebatte und den wieder aufscheinenden Corona-Turbulenzen keineswegs glücklich verlaufenen Woche. Offizieller Wahlkampf-Auftakt der niedersächsischen Sozialdemokraten in der überfüllten Cuxhavener Kugelbake-Halle, das klingt nicht nur nach glücklicheren sozialdemokratischen Tagen, das sieht auch genau so aus.