„Es ist ein Desaster“
Die Welt
Kein Historiker hat den Westen so gründlich studiert wie Heinrich August Winkler. Wie schätzt er das Versagen in Afghanistan ein? Ein Gespräch über Illusionen gegenüber dem Islam, deutschen Moralismus und eine deutsche Partei, die ein Sicherheitsrisiko darstellt.
Heinrich August Winkler, geboren 1938, zählt zu den renommiertesten deutschen Historikern. Er lehrte bis 2007 Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin und hat die historische Selbstfindung der Berliner Republik nach der deutschen Wiedervereinigung begleitet. Eigentlich sind wir verabredet, um über das deutsche Kaiserreich und die umstrittenen Thesen von Hedwig Richter zu sprechen. Das tun wir auch. Doch die jüngsten Ereignisse in Afghanistan lassen Winkler als Historiker des Westens nicht kalt. WELT: War es eine Selbsttäuschung, zu glauben, westliche Werte und Menschenrechte in jeder beliebigen Weltgegend installieren zu können?More Related News