
„Es bahnt sich ein großer Kampf um den Rohstoff an“
Die Welt
Das Ringen um Nord Stream 2 ist entschieden. Die Ostsee-Pipeline wird gebaut. Aber gehört dem Erdgas wirklich die Zukunft? Die Ukraine will Deutschland mit einer Alternative beliefern. Mit dem Nord-Stream-Deal ist diese Vision ein Stück realistischer geworden.
Oleksandr Riepkin ist nach Berlin gekommen, um Deutschland von einem Plan zu überzeugen. Der Mann mit dem akkurat gestutzten weißen Vollbart ist Chef der ukrainischen Wasserstoff-Agentur. Seine Mission: die Ukraine in der Energieschlacht gegen Russland zum Sieger machen. Bisher wurde dieser Kampf ums Erdgas ausgetragen. Aber die Klimaziele Europas und Deutschlands haben zu neuen Perspektiven geführt. Erdgas wird in den nächsten Jahren an Bedeutung verlieren. An seine Stelle, hofft man in Kiew, wird Wasserstoff treten – und die Ukraine zu Deutschlands engem Energie-Verbündetem machen. In dieser Woche ist diese Strategie ein Stück realistischer geworden. Zwar vereinbarten die USA und Deutschland, dass die der Ukraine verhasste Gas-Pipeline Nord Stream 2 fertig gebaut wird. Aber nun ist Berlin unter dem Druck Washingtons erstmals bereit, Konzessionen an die Ukraine im Gegenzug für den Pipeline-Bau zu leisten. Dazu gehört auch Geld für den Ausbau erneuerbarer Energien. In einen „Grünen Fonds für die Ukraine“ soll in den kommenden Jahren mindestens eine Milliarde Dollar gezahlt werden.More Related News