„Einfach nur bitter“ - Lena Dürr vergibt Chance ihres Lebens
Die Welt
Die deutsche Skirennfahrerin Lena Dürr führte nach dem ersten olympischen Slalom-Lauf äußerst überraschend. Eine Medaille ist zum Greifen nah, vielleicht sogar der Sieg. Doch der zweite Durchgang endet in Tränen und Enttäuschung.
Es ist die Chance ihres Lebens. Lena Dürr, die 30 Jahre alte Skirennfahrerin aus München, steht oben im Starthaus der olympischen Slalomstrecke von Yanqing. Alle anderen Konkurrentinnen sind schon unten im Ziel, sie ist die Führende nach dem ersten Lauf, die letzte Starterin des zweiten Durchgangs. Noch nie zuvor gewann Dürr ein Slalomrennen. Nur einmal stand sie in ihrer Karriere ganz oben: 2013 überraschend beim Parallel-Riesenslalom. Und jetzt liegt vor ihr diese Riesenchance.
Ihr Vorsprung auf die noch führende Slowakin Petra Vlhova ist groß - doch er schwindet Meter um Meter, den Dürr nach unten rast. Als sie die Ziellinie überquert, hallen Jubelschreie durch die Arena. Nicht von Dürr, sondern von Vlhova, Katharina Liensberger aus Österreich und Wendy Holdener aus der Schweiz. Dürr sackt in sich zusammen in den Schnee, sie wischt sich Tränen aus den Augen und setzt schnell die Skibrille wieder auf. 0,07 Sekunden fehlen ihr zu Bronze.