
„Eine gewisse Schadenfreude kommt da schon auf“
Die Welt
Leere Supermarktregale, Tankstellen ohne Benzin: Nach der Pandemie zeigen sich die Folgen des Brexit. Für den britischen Premier Boris Johnson kein Grund, seinen radikalen Kurs zu ändern. EU-Vertreter beobachten das riskante Projekt mit Interesse.
Seit bald zwei Wochen währt die Sprit-Krise im englischen Südosten bereits. „Weiß jemand, wo man in West-London heute Morgen Benzin bekommen kann? Ich komme sonst nicht zur Arbeit“, tauscht sich eine verzweifelte Autofahrerin über lokale Netzwerke aus.
Derweil demonstrieren Schweinezüchter vor dem Midland Hotel in Manchester, wo Boris Johnsons Konservative ihren Parteitag abhalten. Weil Tausende Schlachter fehlen, steht 120.000 Tieren die Notschlachtung bevor. Die großen Supermärkte warnen, dass es zu Weihnachten nicht nur am gewohnten Festtagsbraten fehlen könnte, weil die Lieferketten wegen fehlender Arbeitskräfte kollabieren.