„Eine demokratische Wahl zu ignorieren, das passiert nur in einer Bananenrepublik“
Die Welt
Sieben Jahre ist es her, dass die Schotten knapp gegen ihre Unabhängigkeit stimmten. Mit dem Brexit und einem Wahlsieg im Rücken will es die Regierung in Edinburgh erneut versuchen. Dafür hat sie einen Minister eingesetzt, der im Ausland für die Loslösung vom Vereinigten Königreich wirbt.
Die Politik in Europa kehrt langsam zur Normalität zurück, und so tut sie es auch im britischen Norden. „Jetzt, da wir aus der Pandemie kommen, stehen Entscheidungen an, die Schottland für Jahrzehnte prägen werden. Wer diese treffen sollte: die Menschen in Schottland, nicht eine Regierung in Westminster, die wir nicht gewählt haben“. Mit diesen Worten schickte Nicola Sturgeon beim Parteitag ihrer Scottish National Party (SNP) diese Woche eine klare Kampfansage Richtung London.
2023 soll nun nach Willen der schottischen Regierungschefin ein Referendum über die Unabhängigkeit stattfinden, wenn es die Covid-Lage erlaubt – und Boris Johnson. Allein der britische Premierminister hat verfassungsgemäß die Macht, den legislativen Weg für ein Referendum freizumachen. Sein Vorgänger David Cameron tat dies, die Nationalisten verloren das Votum 2014 mit 45 zu 55 Prozent. Das sollte die Frage der Unabhängigkeit für eine Generation beantworten.