„Dieser Deutsche hat den Briten das Herz gestohlen“
Die Welt
Muss Boris Becker ins Gefängnis? Die Entscheidung steht kurz bevor. Im Schlussplädoyer attackiert die Anklage den Deutschen hart. Er sei in allen 24 Punkten schuldig. Beckers Anwalt setzt auf ein simples Argument. Und er selbst wirkt zunehmend nervös.
Nur noch wenige Tage, vielleicht sogar Stunden wird es dauern, bis Boris Becker um seine nahe Zukunft weiß. Über diese wird aber nicht der 54-Jährige entscheiden, sondern die Geschworenen an einem Londoner Gericht, die voraussichtlich ab Mittwoch über Schuld oder Unschuld des Deutschen befinden müssen.
Am Dienstag hielten Anklage und Verteidigung ihre Plädoyers. Nervös ging Becker vor Beginn der Verhandlung im Anklagestand auf und ab, ehe die Richterin den Saal betrat. Für Staatsanwältin Rebecca Chalkley kann die Entscheidung der Jury nur auf „schuldig“ in allen 24 Anklagepunkten lauten. Becker habe das im Juni 2017 gerichtlich angeordnete Insolvenzverfahren willentlich unterwandert und sein Privatvermögen verschleiert oder Gelder unter anderem an Familienmitglieder überwiesen. Das alles sei fraglos Beckers volle Absicht gewesen.