„Diese Menschen haben früh gelernt, auf eigene Wünsche und Gefühle keine Rücksicht zu nehmen“
Die Welt
Konfliktscheue Menschen haben früh gelernt, auf ihre Wünsche und Gefühle keine Rücksicht zu nehmen: Doch als Harmoniestreber wird man auf Dauer unglücklich, sagt Psychologin Stefanie Stahl. Wie entkommt man dem Trugschluss, es allen recht machen zu müssen?
Wissen Sie, was ein Harmoniestreber ist? Klingt das sympathisch? Das Wort „Streber“ hat bei den meisten von uns wohl einen negativen Beigeschmack. Aber anders als die unbeliebten Klassenkameraden aus Schulzeiten sind Harmoniestreber meistens ziemlich beliebt. Es geht ihnen nämlich nicht darum, die besten Zensuren einzufahren und andere auszustechen. Sie agieren nicht egoistisch, und sie stoßen tatsächlich auch niemanden vor den Kopf. So weit, so wunderbar? Nicht ganz. Die Frage ist nämlich, wie weit diese Harmonie-liebenden Persönlichkeiten in ihrem Wunsch nach Gleichklang gehen. Bei einigen kommt nämlich zu der angeborenen Sanftmütigkeit noch eine zusätzliche Prägung im Elternhaus hinzu. Diese Charaktere erleben in ihrer Kindheit, dass sie Zuwendung nur dann bekommen, wenn sie die Erwartungen ihrer Bezugspersonen erfüllen. Aus diesem „Lieb-Kind-Prinzip“ wird oftmals eine Schutzstrategie im Erwachsenenalter, um Anerkennung zu bekommen.More Related News