„Die Vergiftung ist die ekelhafteste Art des politischen Mordes“
Die Welt
Die Ermordung politischer Gegner gehört in Putins Russland zum traurigen Alltag. Als Chronist des Landes kennt Sergej Lebedew die Schattenwelt ohne Regeln. Ein Gespräch über Biologen im Militär, Giftlabore in Kirchen und Exekutionen im Westen.
Sergej Lebedew 1981 in Moskau geboren, entstammt einer sowjetischen Geologenfamilie. Sein Roman „Das perfekte Gift“ ist nur scheinbar ein Agententhriller, vor allem geht es um die Geschichte des neuen Russland als eine des politischen Mordens, um Panik und Paranoia. WELT: Die Vergiftung des ehemaligen russischen Spions Sergej Skripal im englischen Exil 2018 inspirierte Sie zu Ihrem neuen Plot, der von der Geschichte eingeholt wurde: Denn auch der Oppositionelle Alexej Nawalny starb im Spätsommer letzten Jahres beinahe an einer Vergiftung mit Nowitschok. Er wurde in Berlin behandelt, ging nach Russland zurück und vegetiert seither in einem Lager. Auch der Dichter und Publizist Dmitri Bykow überlebte offenbar einen Giftanschlag. Für was steht Gift im postsowjetischen Russland?More Related News