„Die Truppe lässt sich nicht mehr mit Reden überzeugen“
Die Welt
Wladimir Putin verstehe nur die Sprache der Abschreckung, sagt Oberst Wüstner. Die Bundeswehr aber sei marode, überreguliert und unterfinanziert. Von der Ampel-Regierung verlangt der Chef des Bundeswehrverbandes ein Sondervermögen zur Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft.
WELT: Während der Nato-Generalsekretär von einer Kriegsgefahr in Europa spricht, nennt einer der höchsten Offiziere der Bundeswehr es „Nonsens“, dass Russlands Präsident Wladimir Putin in die Ukraine einmarschieren wolle. Wie bewerten Sie die Lage, Herr Wüstner?
André Wüstner: Wer glaubt, Wladimir Putin würde diesen enormen und kostspieligen Truppenaufmarsch ohne konkretes Ziel und letztlich ohne kalkulierten Gewinn inszenieren, der irrt ganz sicher. Putin erkennt und nutzt seine Chancen, wenn er die Gegenseite für schwach oder unentschlossen hält.