
„Die Situation ist sehr ernst“
RTL
Die Corona-Lage in Berlin ist angespannt und deshalb steht die kritische Infrastruktur in der Hauptstadt unter besonderer Beobachtung.
Die Corona-Lage in Berlin ist angespannt, weiß auch die Regierende Bürgermeisterin, und deshalb steht die kritische Infrastruktur in der Hauptstadt unter besonderer Beobachtung. Auch vor diesem Hintergrund spricht sich Franziska Giffey erneut für eine allgemeine Impfpflicht aus – und dafür, dass der Bundestag endlich entsprechende Schritte unternimmt.
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Die Regierende Bürgermeisterin von Berlin, Franziska Giffey, spricht angesichts der Rekordinzidenzen in Berlin von einer "sehr ernsten Situation" in der Corona-Pandemie. "Es geht jetzt darum, dass wir alle Kraft daransetzen, dem entgegenzuwirken", so Giffey im RTL/ntv-Frühstart.
"Wir bauen das Testen aus, wir bauen das Impfen aus, und mittlerweile ist fast die Hälfte der Berlinerinnen und Berliner geboostert." Die Quote der doppelt Geimpften liege in der Hauptstadt bei nahezu 80 Prozent. Dennoch rangiert Berlin aktuell mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 1.055 nach Bremen auf Platz 2. Absoluter Corona-Hotspot in Deutschland ist Berlin-Mitte mit einer Inzidenz von 1.797,5.
Deshalb steht die kritische Infrastruktur in Berlin nach Aussage Giffeys auf dem Prüfstand. "Hier geht es darum, dass wir ein Monitoring eingerichtet haben, um sofort reagieren zu können", so die Regierende Bürgermeisterin weiter. Giffey nennt Energie, Wasserversorgung, Gesundheitsversorgung, aber auch Polizei und Feuerwehr. "All das muss vorbereitet werden auf eine höhere Ausfallquote."
Vor diesem Hintergrund plädiert Giffey erneut für eine allgemeine Impfpflicht. "Wenn wir einen höheren Status hätten, wäre die Lage eine andere", so Giffey. "Und deswegen ist ganz klar, dass das Aussprechen für eine Impfpflicht ein wichtiger Punkt ist."
Alle 16 Ministerpräsidenten und der Bundeskanzler unterstützten diese. "Ich hoffe sehr, dass jetzt zügig im Bundestag die entsprechenden Schritte gegangen werden, um den Herbst vorzubereiten", so Giffey. Einen Lockdown schließt die Regierende Bürgermeisterin zum gegenwärtigen Zeitpunkt aus: "Ein Lockdown kann immer nur das letzte Mittel sein." Die Hospitalisierungen nähmen zwar zu, stiegen aber nur leicht an. Giffey: "Ein Lockdown ist, glaube ich, nicht das richtige Mittel, um darauf zu reagieren."