„Die Politik weiß oft nicht, was notwendig ist“
Die Welt
Die Kunstsammler Karen und Christian Boros eröffnen zum Gallery Weekend Berlin eine vollständig neue Ausstellung in ihrem Kunstbunker. Ein Gespräch über den Berliner „Kunsthalle“-Skandal, überteuerte Museen – und die wachsame Konkurrenz in Europa.
Ein fünfstöckiger Hochbunker in Berlin-Mitte, gebaut für die Reichsbahn im Kriegsjahr 1942. Zwei Meter dicke Wände aus Stahlbeton schirmen die Außenwelt ab, nur wenige Durchbrüche lassen Licht hinein. Das noch massivere Dach wurde aufgebrochen, um ein Penthouse auf das Trumm zu setzen und es mit der Kunstsammlung im Bunker zu verbinden.
Karen und Christian Boros wohnen seit 2008 über einer der spektakulärsten Privatsammlungen Berlins – und zeigen jetzt neue Facetten davon. Man trifft sie bei letzten Vorbereitungen – die Frage, ob man den Bezug einer Matratze von Anne Imhof vor der Eröffnung noch mal waschen sollte, kommt kurz auf. Oder gehört der Schmutz zur Kunst? Gegenüber jedenfalls hängen zwei ihrer Bilder aus Autolack, aggressiv zerkratzt.