
„Die Nazis wollten, dass wir erst mal innerlich sterben“
Die Welt
In der Gedenkstätte Haus der Wannseekonferenz erzählen Überlebende des Holocaust Kanzler Scholz (SPD) und Israels Premier Lapid, welche Gräueltaten der Nationalsozialisten sie erlebten. Die 93-jährige Pnina Katsir warnt: Heute wollten andere Staaten die Juden wieder vernichten.
Der Judenmord war bereits im Gange. Doch für die Organisation des Holocaust war die Wannseekonferenz ein Schlüsselereignis. Am 20. Januar 1942 kamen auf Einladung des Chefs der Sicherheitspolizei, Reinhard Heydrich, fünfzehn hochrangige Vertreter des nationalsozialistischen Regimes zusammen, um die laufende Deportation und Vernichtung der europäischen Juden zu koordinieren und zu beschleunigen.
In der Bundesrepublik diente das Gebäude, eine Villa am Großen Wannsee in Berlin, lange als Schullandheim, bis es im Jahr 1989 zu einer Gedenkstätte umfunktioniert wurde. Am Montagnachmittag kamen hier Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und der israelische Premierminister Jair Lapid mit fünf Überlebenden des Holocaust zusammen, die Lapid bei seinem Deutschland-Besuch begleiteten.