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„Die meisten menschlichen Eigenschaften sind Zufall und total egal“
Die Welt
Früher war Alicja Kwade Elefantenpflegerin und hat Pornos synchronisiert. Heute sind ihre Werke im New Yorker Metropolitan Museum zu sehen. Trotzdem flucht sie beim Morgensport. Und ihre Mailbox hat sie seit fünf Jahren nicht abgehört. Ein Tag im Leben einer der wichtigsten zeitgenössischen Künstlerinnen der Welt.
Früher war Alicja Kwade Elefantenpflegerin und hat Pornos synchronisiert. Heute sind die Werke der Künstlerin im New Yorker Metropolitan Museum zu sehen. Wir haben sie einen Tag lang begleitet.Eine Altbauwohnung im Prenzlauer Berg. Der Tag fängt mit Espresso an. Auf dem Arm hat Alicja Kwade ihren Sohn Horatio. Der Name kommt von lateinisch Hora für Stunde. „Mit oder ohne Milch?“ Kwades Partner Gregor Hildebrandt ist gerade in Monaco. Er ist auch Künstler und hat für Louis Vuitton eine Handtasche gestaltet. Kurzes Gespräch über das Elternsein. „Berufselternsein ist doch nicht normal“, sagt Kwade. Sie meint damit diese Wohlstandsleute, die sich in ihren Kindern selbstverwirklichten, weil sie sonst, weil finanziell gut abgesichert, irgendwie nichts mit sich anzufangen wüssten.Sie redet wahnsinnig schnell. „Es ist in Deutschland nicht vorgesehen, dass du Arbeitgeberin bist. Gesetzlich wie steuerlich ist das nicht darauf ausgelegt. Dass du Kinderbetreuung nicht von der Steuer absetzen kannst, aber einen Personal Assistant schon ist doch Wahnsinn.