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„Die Diplomatin: Mord in St. Petersburg“ (ARD): Kidnapping am Flughafen Berlin
Frankfurter Rundschau
Im sechsten Film der Reihe „Die Diplomatin“ beweist Botschafterin Karla Lorenz in der ARD erneut kriminalistisches Talent.
Berlin - Tunis und Manila waren Stationen der deutschen Diplomatin Karla Lorenz (Natalia Wörner). Anschließend berief man sie als Botschafterin nach Prag. Wo immer sie tätig wurde, bekam sie es mit einem Verbrechen zu tun, einer Entführung, einem Attentat, Subventionsbetrug. Im Kern also handelt es sich bei „Die Diplomatin“ (ARD) um eine Krimireihe, die umso interessanter gerät, je mehr und je klischeefreier die politische Sphäre einbezogen wird.
In der Episode „Jagd durch Prag“ beispielsweise machte der Drehbuchautor Christoph Busche die außerterritorialen Foltergefängnisse der USA zum Thema. Bei einer solchen Affäre sind in besonderem Maße politische Entscheidungen, Fingerspitzengefühl und entsprechende diplomatische Interventionen nötig. Eine näher am diplomatischen Alltag angesiedelte Fortsetzungsserie mit reduziertem Krimianteil wäre – gerade angesichts der momentanen Weltlage – eine echte Bereicherung.
Es muss beim Thema Politik ja nicht immer die Form der Farce sein, wie in der Serie „Das Institut – Die Oase des Scheiterns“, die übrigens erstaunliche Ähnlichkeiten mit der älteren BBC-Produktion „Ambassadors“ aufwies.