„Die DDR schwebt wie ein Untoter über den Köpfen der Menschen“
Die Welt
Bei Sachsens Landratswahl hat der Parteilose Dirk Neubauer die sonst dominante CDU und die AfD im ersten Wahlgang hinter sich gelassen. Hier erklärt er, welche Wut viele Menschen umtreibt. Und warum ihm der Umgang der Bundespolitik mit Ostdeutschland gegen den Strich geht.
Seit 2013 ist der in Halle (Saale) geborene Dirk Neubauer, 51, Bürgermeister der sächsischen Kleinstadt Augustusburg im Erzgebirge. Bei den Landratswahlen tritt er in Mittelsachsen an. Im ersten Wahlgang am vergangenen Wochenende ließ er seine Herausforderer von CDU und AfD mit 41,3 Prozent deutlich hinter sich: CDU-Kandidat Sven Liebhauser kam auf 30 Prozent, AfD-Mann Rolf Weigand auf 28,7 Prozent. Da kein Spitzenkandidat die absolute Mehrheit erreichte, ist am 3. Juli ein zweiter Wahlgang angesetzt. Neubauers CDU-Gegenkandidat hat angekündigt, erneut anzutreten. Die AfD lässt dies bisher offen.
WELT: Herr Neubauer, im ersten Wahlgang der Landratswahlen in Sachsen haben in acht von neun Landkreisen die CDU-Spitzenkandidaten die meisten Stimmen geholt. Die einzige Ausnahme sind Sie in Mittelsachsen. Wie überrascht waren Sie am Wahlabend?