„Dass wir nicht sesshaft seien, klauen, man uns nicht vertrauen könne“
Die Welt
Sinti und Roma in Deutschland erleben einen besonderen Rassismus – nun soll der Kampf dagegen mancherorts zum Staatsziel erklärt werden. Auch die Bundesregierung will handeln. Betroffene berichten von weit verbreiteten heftigen Ressentiments.
Wenn Rolf S. für einen Bildungsworkshop in eine Schule kommt, fragt der 70-Jährige als Erstes in die Runde, ob die Schüler Sinti und Roma kennen. Die meisten verneinen. „Aber wenn ich sie frage, wie sie sich Sinti und Roma vorstellen, kommen viele Vorurteile blank heraus. Dass wir nicht sesshaft seien, klauen, man uns nicht vertrauen könne, dass wir Lügner seien, Schulabbrecher.“ Rolf S. erschreckt das immer wieder.
Wenn er sich früher als Sinto geoutet habe, hätten viele nach ihrem Portemonnaie gegriffen. Heute steckten manche ihr Handy in die Tasche. „Oder es heißt: Du bist ja gar nicht wie die!“