„Dass alle Drogen verschwinden sollen, ist nicht wünschenswert“

2020 starben so viele Menschen an illegalen Drogen wie seit fast 20 Jahren nicht. Suchtforscher Stöver kritisiert, dass die Polizei „Jagd“ auf Konsumenten mache – und wirft der Politik Realitätsverweigerung vor. Alkohol und die „größte Killer-Droge“ Tabak würden verharmlost.

WELT: Inklusive Alkohol und Tabak konsumiert die Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland psychoaktive Substanzen, besagt eine Studie auf Grundlage des Epidemiologischen Suchtsurvey. Der Gebrauch wird völlig unterschiedlich bewertet. Wie sehen Sie das, Herr Stöver? Heino Stöver: In der Tat handelt es sich um eine Doppelmoral.