„Das wäre eine geopolitische Katastrophe“
Die Welt
Der ukrainische Botschafter in Berlin warnt die Bundesregierung vor „faulen Kompromissen“ mit Russland – und fordert eine Perspektive für einen Nato-Beitritt seines Landes. Linken-Politiker Gysi schlägt Merkel und Schröder als Vermittler vor. Mehr im Liveticker.
Der ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, hat die Bundesregierung erneut vor „faulen Kompromissen über unsere Köpfe hinweg“ im Konflikt mit Russland gewarnt. „Die Ukrainer erwarten, dass nach dem Antrittsbesuch des Bundeskanzlers Olaf Scholz in Moskau diese deutsche Turbo-Diplomatie nicht nur an Fahrt und Dynamik, sondern vor allem an konkreten Ergebnissen gewinnt“, sagte Melnyk den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagsausgaben).
„Es geht ja heute nicht nur vorrangig darum, einen neuen russischen Krieg mitten in Europa abzuwenden“, sagte Melnyk. „Die Ampel-Regierung darf keine Zugeständnisse an Herrn Putin machen, um einerseits freie Bündniswahl zu bekräftigen und gleichzeitig die Nato-Mitgliedschaft der Ukraine bis zu zum Sankt-Nimmerleins-Tag zu verschieben. Das wäre eine geopolitische Katastrophe.“