„Das Leben geht vor“: Klimaaktivist:innen mit Hungerstreik – Dann schreitet Scholz ein
Frankfurter Rundschau
Mehrere Wochen nehmen junge Klimaaktivist:innen in Berlin keine Nahrung mehr zu sich – zuletzt sogar keine Flüssigkeit mehr. Nun ist der Streik offiziell beendet.
Berlin – „Ich bin froh, dass die Streikenden abbrechen und wieder trinken und essen“, schrieb Olaf Scholz (SPD) kurz vor der Bundestagswahl 2021 auf Twitter, nachdem die Klimaaktivist:innen ihren Hungerstreik abbrachen. Mehrere Wochen nahmen diese keine Nahrung mehr zu sich, zuletzt auch keine Flüssigkeit mehr. „Das Leben geht vor. Ich stehe zu meinem Gesprächsangebot nach der Wahl, daran werde ich mich halten“, so Scholz.
Mit dem Hungerstreik versuchten die Klimaaktivist:innen, Scholz, Annalena Baerbock und Armin Laschet dazu zu bringen, einen Klimanotstand auszurufen. Der SPD-Politiker und Kanzlerkandidat sicherte den Streikenden ein Gespräch nach den Wahlen zu, forderte jedoch wie Baerbock, den Streik zu beenden. Seit Ende August nahm der 21-jährige Henning Jeschke gemeinsam mit anderen jungen Menschen keine Nahrung mehr zu sich.
Nachdem seine Mitstreiter den Streik nach und nach abbrachen, kündigten Jeschke sowie die 24-jährige Lea Bonasera, die später zum Hungerstreik dazugestoßen war, am Freitag (24.09.2021) an, auch nichts mehr zu trinken. Ohne Flüssigkeit drohen innerhalb kürzester Zeit schwere gesundheitliche Folgen bis hin zum Tod. Vom Hungerstreik waren die beiden Klimaaktivisten ohnehin bereits geschwächt. „In diesem Wahlkampf, in dem es um alles geht, wird nach wie vor so getan, als könnte alles so weitergehen“, begründete Jeschke den Schritt, nichts mehr zu trinken.