„Das ist keine einfache Runde heute Abend“, sagt Lanz zu Beginn. Und soll Recht behalten
Die Welt
Richard David Precht und Harald Welzer haben ein Buch über aus ihrer Sicht „selbstangeglichene“ deutsche Medien geschrieben. Bei Markus Lanz legen sie ihre Argumente dar – bekommen aber kräftig Gegenwind.
Es sind Vorwürfe, die Medienhäusern und Journalisten seit Jahren in so ziemlich jeder Krise immer wieder vorgehalten werden: einseitige Berichterstattung, Zensur bestimmter Meinungen, den Mächtigen nach dem Mund reden. Ob Flüchtlings- oder Corona-Krise oder nun der russische Angriffskrieg auf die Ukraine: Immer wieder empfinden Menschen bestimmte Sachverhalte oder Blickwinkel in „den Medien“ als nicht ausreichend gewürdigt. Am Donnerstagabend saßen im ZDF-Talk bei Markus Lanz zwei Männer, die in der Berichterstattung deutscher Medien über den Ukrainekrieg „Selbstangleichung“ wittern: Philosoph Richard David Precht und Sozialpsychologe Harald Welzer. Über ihre Vorbehalte diskutierten sie mit Melanie Amann, Leiterin des „Spiegel“-Hauptstadtbüros, und dem stellvertretenden WELT-Chefredakteur Robin Alexander.
„Das ist keine einfache Runde heute Abend“, sagt Lanz schon ganz zu Beginn der Sendung – und soll Recht behalten. Die – wenn man sie denn so nennen will – Argumente von Precht und Welzer waren von Amann und Alexander schnell auseinandergenommen. Die Sendung ging trotzdem noch rund 50 Minuten weiter – wirklich keine einfache Runde. Vor allem für den Zuschauer.