„Das ist Geld, das an anderer Stelle fehlt“, warnt Christian Lindner
Die Welt
Seit 2021 haben sich die Ausgaben des Bundes für Kreditzinsen verzehnfacht. Das Geld fehle an anderer Stelle, betont Finanzminister Christian Lindner. Debatten um ein Aussetzen der Schuldenbremse nennt er deshalb „ökonomisch verfehlt“.
Die Ausgaben des Bundes für Kreditzinsen haben sich laut Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) innerhalb von zwei Jahren verzehnfacht – von rund vier Milliarden Euro 2021 auf rund 40 Milliarden Euro im laufenden Jahr. „Das ist Geld, das an anderer Stelle fehlt“, sagte Lindner der „Bild“-Zeitung. Debatten um ein Aussetzen der Schuldenbremse halte er vor diesem Hintergrund für „ökonomisch verfehlt“.
Im Kampf gegen die Inflation hat die Europäische Zentralbank (EZB) seit dem Sommer 2022 die Leitzinsen kontinuierlich angehoben. Dadurch steigen auch die Zinsen, die der Bund für seine Kredite in Form von Bundesanleihen zahlen muss. Für viele Jahre nach der Finanzkrise 2008 waren sie im Vergleich zu heute kaum ins Gewicht gefallen.