
„Das ist überhaupt das völlig Neue an diesem SPD-Wahlkampf“
Die Welt
Die Grünen verlieren in Umfragen – eine Chance für die SPD. Ihre Hoffnung: An den Grünen vorbeiziehen und eine Ampel-Koalition anführen. Aber wo wären Kompromisse mit der FDP möglich? Und worauf kommt es im Wahlkampf jetzt an? Darüber diskutieren Dagmar Rosenfeld und Robin Alexander.
Auch wenn die SPD sich als Partei des kleinen Mannes versteht, bei der Kanzlerkandidatur setzen die Sozialdemokraten auf die S-Klasse. Seit 1998 sind es Männer, deren Nachname mit S beginnen, die ins Rennen ums Kanzleramt gegangen sind. Schröder, Steinmeier, Steinbrück, Schulz und jetzt Scholz. In der Riege der S-Klasse ist es allerdings nur Gerhard Schröder gewesen, der Wahlen gewonnen hat. Die anderen Kandidaten waren am Ende, um in der Autowelt zu bleiben, eher wie die A-Klasse beim Elchtest. Sie sind gekippt. Was hat die SPD aus den vergangenen Wahlkämpfen gelernt? Dagmar Rosenfeld: Olaf Scholz hat auf dem SPD-Parteitag im Mai gesagt: „Ich bewerbe mich für das Amt des Bundeskanzlers, weil ich überzeugt bin: Ich kann das.“ Er wurde mit 96 Prozent der Stimmen als Kanzlerkandidaten nominiert. Dass sie es können, davon waren auch seine Vorgänger überzeugt und die Partei zunächst auch. Doch im Laufe des Wahlkampfs drifteten Partei und Kandidat immer weiter auseinander. Warum soll das bei Scholz und der SPD dieses Mal anders sein?More Related News