„Cyrano“: Peter Dinklage als Schöngeist
Frankfurter Rundschau
Der Serien-Hit „Game of Thrones“ brachte Peter Dinklage Weltruhm als Fantasy-Held. In „Cyrano“, der Film-Musical-Version des Theaterklassikers „Cyrano de Bergerac“, begeistert er nun auf andere Weise.
Berlin – Dass er knallhart kämpfen kann, hat Hollywood-Star Peter Dinklage seit seinem Durchbruch mit dem Fantasy-Hit „Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia“ mehrfach bewiesen.
Dank dem Serien-Hit „Game of Thrones“ hat er seit Jahren weltweit eine riesige Fan-Gemeinde. In der Musical-Version des 1897 erstmals erschienenen, weltberühmten Versdramas „Cyrano de Bergerac“ von Edmond Rostand zeigt er nun neue Facetten seines Könnens. Er fesselt als gefühlvoller Schöngeist – und als Sänger.
Die Story hält sich in Grundzügen an die Vorlage: Cyrano de Bergerac (Peter Dinklage), Offizier im Frankreich des späten 17. Jahrhunderts, liebt die kluge und schöne Roxanne (Haley Bennett). Doch weil er kleinwüchsig ist, glaubt er, sie könne und wolle ihm ihr Herz nicht schenken. Als Kadett Christian (Kelvin Harrison Jr.) Roxanne erobern möchte, hilft ihm Freund Cyrano: Er scheibt ihr in Christians Namen Liebesbriefe voll Poesie, Witz und Geist. Natürlich geht das auf Dauer nicht gut. Und dann fordert auch noch der Krieg seinen Blutzoll.
Eine wesentliche Veränderung gegenüber dem Original gibt es: Bei Rostand schmälert eine übergroße Nase Cyranos Selbstbewusstsein. Hier ist es seine Kleinwüchsigkeit. Denn die US-amerikanische Drehbuchautorin Erica Schmidt, schon Verfasserin des bereits 2018 am Theater erfolgreichen Musicals „Cyrano“, hat dem 1,35 Meter großen Peter Dinklage die Titelrolle auf den Leib geschrieben. Was nicht überrascht: Die Beiden sind seit 2005 miteinander verheiratet und Eltern zweier Kinder.
Nach der hinreißend überdrehten deutschen Feel-good-Variante des Stoffes unter dem Titel „Das schönste Mädchen der Welt“ vor vier Jahren nun also eine Musical-Version. Die überzeugt mit prachtvoller Ausstattung, Action und ganz viel Romantik. Die schöne Botschaft, dass das Innere eines Menschen wichtiger als das Äußere ist, kommt dabei spielerisch-leicht und unangestrengt rüber. Wie der von Regisseur Joe Wright („Abbitte“) effektvoll inszenierte Film überhaupt mit einer schönen Leichtigkeit fesselt.