„Bekloppte“: Alt-Bundespräsident Gauck rechnet mit Impfgegnern ab
Frankfurter Rundschau
Joachim Gauck gilt als Mann der klaren Worte. Der ehemalige Bundespräsident hat sich nun zu Wort gemeldet und Corona-Impfgegnern ein denkbar schlechtes Zeugnis ausgestellt.
Rostock – „Euer Hass ist unser Ansporn“. Diese Worte sagte Joachim Gauck 2012 nach seiner Vereidigung im Bundestag. Sie galten Rechtsextremen. Dass „in der Mitte unseres Volkes ausgerechnet rechtsradikale Überzeugungen wieder Gehör finden – das finde ich so eklig“ sagte Gauck im August 2013 über jene, die auf Pegida-Demonstrationen den Slogan der DDR-Bürgerrechtsbewegung „Wir sind das Volk“ missbrauchten. Nun richtete Gauck sein Unmut gegen jene, die sich im Zuge der Corona-Pandemie als Verfolgte und Opfer staatlicher Repressionen gerieren. Namentlich sind es Impfgegner und Corona-Leugner, die ihren Egoismus auf die Straße tragen und dabei inzwischen vielfach gegen Auflagen und Verbote verstoßen und so die Eindämmung der Corona-Pandemie erheblich behindern. Bei einer Tagung für Lehrkräfte in Rostock betonte Gauck, dass die Pandemie noch längst nicht vorbei sei. „Schrecklich“ sei es, so Gauck, dass „wir in einem Land leben, in dem nicht nur Bildungswillige leben, sondern auch hinreichende Zahlen von Bekloppten.“ Damit stellte er den Impfgegnern, selbsternannten Querdenkern und Corona-Leugnern nicht nur ein vernichtendes Zeugnis aus. Vielmehr sprach er ihnen mit seiner Gleichsetzung mit „Bildungsunwilligen“ implizit auch das Vermögen ab, sich mit Fakten auseinanderzusetzen. Die Betitelung als „Bekloppte“ ließ anschließend kaum einen Zweifel daran, wie wenig Verständnis Gauck für jene aufbringt, die sich und andere mit ihrer Unvernunft in Gefahr bringen. „Das ist ja alles unglaublich“ sagte Gauck und drückte sein Unverständnis aus.More Related News