
„Begriff ,Freedom Day‘ verhöhnt alle, die in totalitären Staaten leben“
Die Welt
Bayerns Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze bekräftigt ihre Kritik am Begriff „Freedom Day“: Dadurch werde das „Querdenker“-Narrativ einer vermeintlichen Corona-Diktatur übernommen. Und sie fordert einen neuen Rechtsrahmen für Maßnahmen nach Auslaufen der epidemischen Lage.
WELT: Frau Schulze, Sie haben den Begriff „Freedom Day“ als „irreführend“ kritisiert, da dieser den Eindruck entstehen lasse, „wir wären in den vergangenen anderthalb Jahren nicht frei gewesen“. Das sei „doch Quatsch“. Wie meinen Sie das?
Katharina Schulze: Der Begriff „Freedom Day“ suggeriert, dass wir seit eineinhalb Jahren unfrei leben würden. Das verhöhnt doch alle, die in autoritären oder totalitären Staaten leben. Historisch kommt der Begriff aus Südafrika und steht dort für das Ende von Kolonialismus und rassenideologischer Apartheid und für den demokratischen Aufbruch.