![„Auf dem Rücken der Kinder Freizeitinteressen der Erwachsenen befördert“](https://img.welt.de/img/politik/deutschland/mobile233801602/8741357967-ci16x9-w1200/DWO-IP-Teaser-Corona-2G-Restaurant-pd-jpg.jpg)
„Auf dem Rücken der Kinder Freizeitinteressen der Erwachsenen befördert“
Die Welt
Auch Berlin hat jetzt ein 2G-Optionsmodell. Geimpfte und Genesene dürfen ohne Abstand und Maske ausgehen, Ungeimpfte müssen dann draußen bleiben, sogar Kinder unter zwölf Jahren. Einmal mehr werden sie in der Pandemie ignoriert, beklagt Holger Hofmann vom Kinderhilfswerk.
WELT: Herr Hofmann, Berlin hat heute eine 2G-Optionsregel beschlossen, in der sogar für Kinder unter 12 Jahren, die nicht geimpft werden können, keine Ausnahmen vorgesehen sind. Was halten Sie davon?
Holger Hofmann: Wir diskutieren seit Monaten darüber, dass die Kinder in der Pandemie vernachlässigt wurden und ihre Bedürfnisse von der Politik nicht ausreichend bedacht worden sind. Dieser Beschluss ist die logische Fortsetzung dieser Ignoranz. Der Berliner Senat hat sich dezidiert Gedanken gemacht um Saunaaufgüsse und das Prostitutionsgewerbe. An die Situation von Familien oder von Sportvereinen, die für die Gesundheit der Kinder so wichtig sind, hat aber niemand gedacht. Der Senat kann sich auch nicht dahinter verstecken, dass Gastwirte oder Veranstalter schließlich die Wahl haben, auch Getestete zuzulassen. Denn gleichzeitig werden sie ja unter Druck gesetzt, die mit 2G verbundenen Vorteile zu nutzen – den Wegfall von Maske und Abstand etwa. Die Kinder werden dadurch diskriminiert.