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„Asyl-Ranch“ mit Regenbogen-Mann am Marterpfahl – Debatte um Motivwagen in Sachsen
Die Welt
In Sachsen haben Dorfbewohner zur Schifferfastnacht an der Elbe einen Motivwagen gestaltet, der sich gegen das Verbot von Winnetou-Filmen richtet. Auch auf dem Wagen: ein Mann im Regenbogenanzug, festgebunden an einem Marterpfahl. Pointierte Kritik am Zeitgeist oder geschmacklos?
Es ist wieder ein Video, bei dem Deutschland über die Grenzen der Meinungs- und Kunstfreiheit diskutiert: Am Wochenende waren mehrere Motivwagen in einem Fastnachtsumzug durch Prossen in der Sächsischen Schweiz gezogen – darunter auch eine „Asyl-Ranch“ mit Indianern, auf der ein Mann im Regenbogenkostüm an einem Marterpfahl festgebunden worden war.
Aufnahmen des Umzuges verbreiteten sich in dieser Woche in Sozialen Medien. Männer und Frauen auf dem Motivwagen sind mit Perücken und Federschmuck als Indianer verkleidet. „Deutschland dement und krank, Winnetou sucht Asyl im Sachsenland“, steht auf einem Schild an dem Wagen – eine Anspielung auf die Debatte um die Winnetou-Filme und die Frage, ob eine Verkleidung als Indianer „kulturelle Aneignung“ ist. Die Botschaft: Ist sie nicht.