
„Arroganzanfall“ – Weltmeister Mertesacker tadelt Debütant Schlotterbeck
Die Welt
Nico Schlotterbeck hatte einen guten Stand bei Bundestrainer Hansi Flick. Kurz vor dem Abpfiff gegen Israel aber hatte er einen Aussetzer, der dieses Mal ohne Folgen blieb. Die Kritik hernach war dennoch groß. Weltmeister Per Mertesacker ging hart mit ihm ins Gericht.
Für offene Worte ist er bekannt. Davon konnte man sich schon überzeugen, als er selbst noch aktiv war. Unvergessen ist bis heute sein legendäres „Eistonnen-Interview“. 2014 gab Per Mertesacker das, als er im Anschluss an das 2:1 im WM-Achtelfinale gegen Algerien, in dem die deutsche Nationalmannschaft damals eklatante Schwächen in der Defensive offenbarte.
„Was wollen Sie jetzt von mir?“, hatte Mertesacker ZDF-Reporter Boris Büchler entgegnet, nachdem der ihn auf die Probleme in der Abwehr angesprochen hatte. „Ich lege mich jetzt drei Tage in die Eistonne, und dann werden wir das Spiel in Ruhe analysieren“, sagte Mertesacker, ehe Büchler nachhakte und wissen wollte, ob er denn noch an einen Wow-Effekt glaube, so wie 2010 bei der WM in Südafrika. „Wat wollen Se jetzt?“, fragte Mertesacker erneut: „Wolln Se eine erfolgreiche WM, oder solln wa wieder ausscheiden und haben schön gespielt. Ich verstehe die ganze Fragerei nicht. Wir sind weitergekommen, wir sind super happy und bereiten uns jetzt auf Frankreich vor.“