
„Analsex empfinden viele Frauen immer noch als eklig oder abartig“
Die Welt
Betony Vernon hat Sex als erhabene Kunst etabliert. Bevor E. L. James ihren Erotik-Bestseller „Shades of Grey“ schrieb, war sie auch schon eine Schülerin von ihr. Wir sprachen mit ihr über weibliche Lust, letzte Tabus und ästhetische Sex-Toys.
Ihre rosafarbene Visitenkarte ist gerade mal so groß wie ein Daumennagel. Darauf steht, gedruckt in Violett, nur eine E-Mail-Adresse. „Eden“ hieß ein Pariser By-appointment-only-Salon der gebürtigen Amerikanerin, die weltweit Frauen und Männer in Liebeskunst unterrichtet.
An diesem Nachmittag hat Betony Vernon, gekleidet in fleischfarbenes Kalbsleder, im Salon der Villa einer aristokratischen Freundin in Rom Platz genommen. „Lassen Sie mich zuerst eines klarstellen“, sagt die 53-Jährige, „ich bin weder eine 5-Sterne-Escort-Lady noch eine De-luxe-Domina, die ihre Kunden gegen Bezahlung auspeitscht. Meinen Körper darf man nur außerhalb meiner Arbeitszeit berühren, und das nur nach meiner ausdrücklichen Genehmigung.“ Wie sie den Beruf nennt, den sie ausübt? „Lustberaterin und Designerin von erotischen High-End-Spielzeugen.“