„Am Bedarf vorbei“ – Paus für Fehlausgaben bei Ganztagsbetreuung gerügt
Die Welt
Der Rechnungshof sieht Sparpotenzial von 700 Millionen Euro bei der Ganztagsbetreuung von Grundschülern. Die Milliardenförderung sei „fehlerhaft ermittelt“ – besonders in Ostdeutschland. Das Familienministerium von Lisa Paus (Grüne) verweist auf gestiegene Bedarfe durch Flüchtlingskinder.
Große Hoffnungen werden parteiübergreifend in den Ausbau der Ganztagsbetreuung von Grundschülern gesetzt. Vor allem soll er die Startchancen von Kindern aus sozial benachteiligten Milieus verbessern und den Eltern die Berufsausübung erleichtern. Doch der Bundesrechnungshof warnt nun vor enormen Fehlausgaben bei der Umsetzung des Ausbaus.
Laut einem Überprüfungsbericht des Rechnungshofs, der WELT vorliegt, könnten „Investitionskosten von bis zu 700 Millionen Euro“ eingespart werden, falls die Finanzhilfen des Bundes für die Ganztagsbetreuung „zielgenau ausgerichtet“ würden. Das Bundesfamilienministerium unterstütze „die Länder beim Ausbau der Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder am Bedarf vorbei“. Und zwar, weil das von Lisa Paus (Grüne) geführte Ministerium „von einem überhöhten Bedarf an Betreuungsplätzen“ ausgehe.