
„Als rein konservative Partei würde die Union sich unter 25 Prozent einmauern“
Die Welt
Über den Vorsitz sollen die Mitglieder entscheiden, fordert die CDU-Basis. Doch welcher inhaltliche Kurs ist erfolgversprechend? Stramm konservative Positionen würden nicht zu alter Stärke führen, sagt Politologe Thomas Biebricher. Und warnt vor einer gefährlichen Falle.
WELT: Herr Biebricher, wie kann sich die Union in der Opposition insbesondere von der AfD abgrenzen?
Thomas Biebricher: Die CDU muss eine Oppositionsrolle finden, die unabhängig von dem funktioniert, was die AfD sagt. Andererseits ist etwas ja nicht per se falsch, nur weil es die AfD sagt. Wenn es zu Übereinstimmung bei Kritik an der Regierung kommt, ist die Frage, wie die Union sich verhält. Ein Thema auszuklammern, nur um nicht Wasser auf die Mühlen der AfD zu leiten? Das würde der AfD indirekt Macht über die Positionierung der CDU verleihen. Es ist eine vertrackte Lage für CDU/CSU.