„8 Tage im Monat keine Schmerzen“: Wenn die Periode zur Qual wird
RTL
Kopf- und Unterleibschmerzen und Stimmungsschwankungen vor der Periode. Elly (23) schildert ihr Leben mit der Krankheit PMS.
Kopf- und Unterleibschmerzen, Übelkeit und Stimmungsschwankungen vor der Periode. Das kennen viele Frauen! Prämenstruelles Syndrom heißt der Fachausdruck, kurz PMS. Es gibt aber noch eine extremere Variante: PMDS. Die Erkrankung wird jetzt in den Katalog der diagnostizierbaren Krankheiten aufgenommen. Wie hart der Alltag mit den Beschwerden sein kann, erzählt die Betroffene Elly Bischoff (23) unserer Reporterin Andrea Hammer im Video.
Lese-Tipp: Die Phasen des weiblichen Zyklus: Das passiert während der Menstruation
Im Interview beantwortet Dr. Nina Buschek von der "Apotheken Umschau" die wichtigsten Fragen rund um das Prämenstruelle Syndom (PMS) und die extremere Form: Prämenstruelle dysphorische Syndrom (PMDS).
Dr. Nina Buschek: "Es ist theoretisch gar nicht so schwer zu diagnostizieren, das Krankheitsbild ist einfach nur noch nicht sehr bekannt. Erst seit diesem Jahr ist dieses Krankheitsbild in den internationalen Diagnosekatalog erst aufgenommen worden, das heißt, viele heute praktizierende Gynäkologen und Gynäkologinnen kennen dieses Krankheitsbild gar nicht aus ihrem Studium. Allen Frauen empfehle ich einen Zyklus-Kalender zu führen, um ihren Beschwerden auf den Grund gehen zu können. Ich würde jeder Frau empfehlen, sich bei Beschwerden Rat zu suchen und sich selbst auf die Suche nach Hilfe zu machen."
Lese-Tipp: Diese sechs Tipps können bei Menstruationsbeschwerden helfen
Dr. Nina Buschek: "Ja, kann man. Das könnte man aber auch, wenn es kein anerkanntes Krankheitsbild wäre. Denn wenn man sich schlecht fühlt und wirklich nicht arbeitsfähig ist, dann kann man sich beim Hausarzt krankschreiben lassen."
Dr. Nina Buschek: "Was schon hilft, ist zum Beispiel die Anti-Babypille oder für einen begrenzten Zeitraum Antidepressiva. Ich habe bei der Protagonistin in dem Beitrag herausgehört, dass sie sehr große Bedenken hat, Antidepressiva zu nehmen, diese Ängste möchte ich ein bisschen nehmen. Denn mittlerweile gibt es sehr viele Substanzen, die sehr gut verträglich sind und bei denen die Therapie gar nicht sehr viele Monate oder lebenslang dauern muss. Hier handelt es sich lediglich um ein Medikament, dass man mal für ein paar Wochen oder Monate einnimmt und wo man dann wieder Absetzversuche machen kann."
Dr. Nina Buschek: "Es gibt einiges, was man beim Prämenstruellen Syndrom (PMS) empfiehlt. Vielen Frauen helfen zum Beispiel Bewegung und Rituale, die für Entspannung sorgen. Man kann auch bestimmte Entspannungsübungen trainieren und üben und was vielen Frauen auch schon hilft, ist das Bewusstsein, dass es zumindest keine bösartige Erkrankung ist. Man bekommt keinen Krebs und es ist nichts, was gefährlich ist. Wenn man lernt diese Beschwerden anzunehmen und zu managen, dann kann das auch schon ein bisschen helfen. Wer akut Schmerzen hat, kann auch Schmerzmittel nehmen und insgesamt auf sich achten." (mjä)