![„...dann wird sich die Situation bei den Gaslieferungen sofort normalisieren“](https://img.welt.de/img/politik/ausland/mobile240202111/1451351267-ci16x9-w1200/FILE-PHOTO-A-Gazprom-sign-is-seen-on-the-facade-of-a-business-ce.jpg)
„...dann wird sich die Situation bei den Gaslieferungen sofort normalisieren“
Die Welt
Seit Wochen wird um die Rückgabe einer Turbine für die Pipeline Nord Stream 1 gerungen. Jetzt äußert sich Gazprom erstmals ausführlich. Und spricht dabei auch eine klare Drohung in Richtung Deutschland aus.
Gazprom hat sich erstmals ausführlich zu den angeblichen Problemen mit den Turbinen an der Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 geäußert, die von russischer Seite als Grund für die reduzierten Gaslieferungen nach Deutschland genannt werden. Über den Telegram-Kanal von Gazprom verbreitete das Unternehmen am Freitagabend eine lange Stellungnahme des Vize-Vorstandschefs Witali Markelow. Er gibt weiterhin Siemens, sowie den westlichen Behörden und deren Sanktionen die Schuld an den um 80 Prozent gedrosselten Lieferungen über die Pipeline. Gleichzeitig lassen sich einige seiner Aussagen durchaus auch als Drohung für den Herbst und Winter lesen.
Gazprom begründet die Drosselung seit Wochen mit einer Turbine, die zur Wartung in einem kanadischen Werk von Siemens Energy war, als der Krieg ausbrach. Erst auf Bitten der deutschen Bundesregierung hatte die kanadische Regierung eine Ausnahmegenehmigung erteilt, um die Turbine über Deutschland zurück an die Russen zu liefern. Doch bislang ist die Turbine noch nicht an ihrem Ziel angekommen. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sprach von einer „Farce“, man könne den Eindruck bekommen, die Russen wollten die Turbine am liebsten gar nicht zurück, um weiterhin einen Vorwand zu haben, weniger Gas zu liefern.