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„Überhaupt nicht relevant, ob jemand geimpft, genesen oder ungeimpft ist“
Die Welt
Die Freien Wähler hatten sich in Bayern immer wieder scharf gegen 2G-Regeln gestellt. Nun tragen sie den „Lockdown für Ungeimpfte“ von Söder (CSU) ohne Murren mit. Mit einer Ausnahme: Ausgerechnet ihre gesundheitspolitische Sprecherin erklärt den Sinneswandel zum „großen Fehler“.
Eindeutiger hätten die Bekundungen gegen 2G bei den Freien Wählern in Bayern nicht sein können. Seitdem Hamburg Ende August als erstes Bundesland eine entsprechende Variante der Corona-Regeln eingeführt hatte, die die Öffnung ausschließlich für Geimpfte und Genesene ermöglicht und damit negativ getestete Ungeimpfte ausschließt, hatte sich die Partei um den Vorsitzenden und bayerischen Vize-Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger immer wieder scharf gegen das 2G-Modell positioniert.
Drei Beispiele: Fabian Mehring, parlamentarischer Geschäftsführer der Freien Wähler im Bayerischen Landtag, sagte der „Bayerischen Staatszeitung“ Ende August, dass 2G „gleichbedeutend mit einem indirekten Impfzwang“ sei. Auf diese Weise Bürgern ihre Grundrechte vorzuenthalten, obwohl sie mit einem Test nachweisen könnten, dass es hierfür keinen Grund gebe, sei mit seinem „Demokratieverständnis nicht vereinbar“. Über die 3G-Regel auch bei höheren Inzidenzen Normalität und Sicherheit unter einen Hut zu bringen, sei „das richtige Rezept für den nahenden Herbst“.