Überraschender Besuch! Johnson trifft Selenskyj in Kiew
RTL
Völlig überraschend reiste der britische Premier ins Kriegsgebiet. Nun kommen auch vermehrt Forderungen nach einem Besuch von Olaf Scholz in Kiew auf.
Nach den schrecklichen Bildern aus Butscha und Kramatorsk zeigen immer mehr europäische Politiker demonstrativ Solidarität mit der Ukraine im Kampf gegen Russlands Angriffe. Überraschend ist nun auch Großbritanniens Regierungschef Boris Johnson in Kiew eingetroffen.
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In der ukrainischen Hauptstadt traf sich Johnson unangekündigt mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Die ukrainische Botschaft in London veröffentlichte ein Foto des Treffens und schrieb dazu: "Suprise", also: "Überraschung".
"Der Ministerpräsident ist in die Ukraine gereist, um Präsident Selenskyj persönlich zu treffen, als ein Zeichen der Solidarität mit dem ukrainischen Volk", erklärte ein Sprecher der britischen Regierung. Johnson und Selenskyj wollen demnach die langfristige Unterstützung Großbritanniens für die Ukraine besprechen. Johnson wolle ein neues Paket finanzieller und militärischer Hilfe vorstellen.
Johnson sagte der Ukraine zur Abwehr des russischen Angriffs 120 gepanzerte Fahrzeuge und Anti-Schiffsraketensysteme zu. "Wir steigern unsere militärische und wirtschaftliche Unterstützung und bringen eine weltweite Allianz zusammen, um diese Tragödie zu beenden", sagte er. Es müsse sichergestellt werden, dass "die Ukraine als freie und souveräne Nation überlebt und gedeiht".
Die neuen Waffenlieferungen gingen über die Zusage vom Vortag hinaus, Rüstungsgüter im Wert von 100 Millionen Pfund (120 Millionen Euro) zu schicken, teilte die britische Regierung mit.
Johnsons Besuch in Kiew kam äußerst überraschend. Der ukrainische Reporter Illia Ponomarenko reagierte bei Twitter beispielsweise mit "Wie bitte, was?!" auf das Foto der beiden Politiker. Johnsons Besuch sei ein "starker und symbolischer Schritt", schrieb Ponomarenko weiter.
In den sozialen Netzwerken kamen angesichts von Johnsons Besuch auch zunehmend Rufe nach einer Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz in die Ukraine auf. Scholz hatte Johnson erst am Freitag in London getroffen. Am Samstag trat Scholz auf einer SPD-Wahlkampfveranstaltung in Lübeck auf.