
Özdemir: Werde nicht an Wolfsentnahme hindern
n-tv
Brannenburg (dpa/lby) - Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) stellt sich dem Abschuss von Problemwölfen nicht in den Weg. "Ich sag nur, machen sie es. Ich werde sie nicht daran hindern", betonte er bei der traditionellen Hauptalmbegehung im oberbayerischen Arzmoosgebiet bei Brannenburg vor Almbauern und bayerischer Politprominenz. Das Bundesnaturschutzgesetz lasse nicht nur zu, dass einzelne Wölfe, die Nutztiere rissen und Zäune übersprängen, entnommen würden, sondern auch ganze Rudel, betonte der Minister. Mit Entnahme ist in der Regel der Abschuss gemeint.
Zudem betonte Özdemir, dass auch die Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) die Entnahme nicht verhindern werde. Grundsätzlich sei die Änderung des Naturschutzgesetzes so weit gegangen, wie das europäisches Recht es zulasse.
Der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) kritisierte allerdings, dass Abschussgenehmigungen durch Klagen vor Gerichten wieder gestoppt werden könnten. Dass ein ganzes Rudel entnommen werde, sei noch nie passiert. Angesichts der Menge an Wölfen, die es in Deutschland gebe, müssten jedes Jahr einige Hundert entnommen werden.
Wölfe sind für die Almbauern seit einiger Zeit ein heißes Thema. Schon vor Beginn der Begehung hatte der Vorsitzende des Almwirtschaftlichen Vereins Oberbayern, Sepp Glatz, sich für einen schnellen Abschuss übergriffiger Wölfe ausgesprochen. Diese müssten "sofort reguliert", also entnommen werden. Der strenge Schutz sei nicht mehr zeitgemäß und bedrohe die Almwirtschaft.

Sie hatten sich doch längst verabschiedet, nun sind sie wieder da: Der ganze alte Bundestag kommt in Berlin zusammen, um über die Schuldenpläne von Union und SPD zu diskutieren. Im Zentrum des Geschehens: die Grünen. Um deren Zustimmung werben die kommenden Regierungsparteien. Doch die zieren sich genüsslich.