Österreich droht Ungeimpften mit Lockdown
DW
In Österreich steigen die Corona-Neuinfektionen deutlich. Die Regierung will gegensteuern, nimmt aber nur ungeimpfte Bürger ins Visier. Auch Deutschland meldet erstmals wieder eine dreistellige Sieben-Tage-Inzidenz.
Mit einer Drohkulisse erhöht Österreichs Regierung den Druck auf ungeimpfte Menschen. "Wir sind drauf und dran, in eine Pandemie der ungeschützten Ungeimpften hineinzustolpern", begründete der neue Kanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) nach einer Sitzung mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer die beschlossenen verschärften Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus.
Sollten mehr als 600 Betten auf den Intensivstationen mit Corona-Patienten belegt sein, werden Ausgangsbeschränkungen für Menschen ohne Impfung eingeführt. Sie dürfen dann ihren privaten Wohnbereich nur noch in wenigen Ausnahmefällen verlassen, wie Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) erläuterte. Ausgenommen davon sind alle, die nicht geimpft werden können, so auch Kinder unter zwölf Jahren. Es gebe noch zu viele "Zögerer und Zauderer" sagte Schallenberg mit Blick auf Impfskeptiker. Einen Lockdown für Geimpfte oder Genesene schloss der Kanzler aus. Er appellierte ebenso wie Mückstein an alle Nichtgeimpften, sich ein Vakzin verabreichen zu lassen. "Auf ihren Schultern lastet eine große Verantwortung", meinte Schallenberg.